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AutorenbildHans Bischoff

Ich versuche es: "Show and tell!"



Zeigen, nicht beschreiben! „Show, don’t tell!“ Als Schreibanfänger kriegst du diesen Satz von sämtlichen Schreibratgebern so oft eingehämmert, bis er dir zu den Ohren raushängt. Natürlich steckt viel Wahrheit in dieser grundsätzlichen Regel, aber genauso die Gefahr, es damit zu übertreiben. Ich möchte dem Leser seine eigene Phantasie lassen, um meine Story in seiner Vorstellungswelt ablaufen zu lassen. Das ist doch das tolle an einem Buch. Deswegen erzähle ich ja mit gedruckten Buchstaben und zeige keinen bewegten Film mit realen Bildern. Ich will "Kopfkino" auslösen und versuche, "show, don't tell" nach Gefühl anzugehen. Bei der Rohfassung des Textes schreibe ich meist kurz und bündig, damit ich mit der Story vorankomme: "Tell". Beim Überarbeiten kommt dann viel stärker das “Show” zum Tragen, um dem Leser die Emotionen der Protagonisten zu „zeigen“. Aus „er war müde“ wird jetzt „verzweifelt versuchte er, die Augen offen zu halten“. Viel länger natürlich, aber ich kann dem Leser damit in eher langsamen, emotionalen Szenen eine visuelle Vorstellung vermitteln. Bei actionreichen, rasanten Szenen dagegen versuche ich, das Geschehen kurz und knackig auf den Punkt zu bringen. Hier braucht der Leser meiner Meinung nach keine vorgegebene Bebilderung des Ablaufes. Das muss in seiner eigenen Vorstellung passieren. Ich denke, das Mittelmaß ist, zumindest für mich, einfach mal wieder richtig: „Show and tell“.

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